Präventives Führen

Erkennen Sie rechtzeitig Probleme und beugen Sie vor

Präventives Führen zielt darauf ab, dass Führungskräfte möglichst vorzeitig Probleme bei ihren Mitarbeitern erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen können, bevor die Situation vollends eskaliert bzw. nicht mehr zu retten ist.

Alkoholabhängigkeit bei Mitarbeitern

Das Bundesarbeitsgericht hat entschieden, dass Arbeitgeber alkoholabhängigen Beschäftigten sechs Wochen das Gehalt weiterzuzahlen haben, wenn diese aufgrund ihrer Sucht krankgeschrieben sind. Auch Rückfälle seien in der Regel nicht als selbstverschuldet zu werten und daher durch den Arbeitgeber zu tragen (AZ 10 AZR 99/14). Damit folgte das BAG seiner bisherigen Rechtsprechung aus 1987 und 1992.

Natürlich, denn die Forschung hat längst erkannt, dass Alkoholismus eine Krankheit ist. Wer alkoholkrank ist, legt kein steuerbares Verhalten an den Tag, wenn er sich betrinkt.

Führungskräfte haben es jeden Tag, bemerkt oder unbemerkt, mit dieser Krankheit zu tun. So geht die deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren davon aus, dass in Deutschland fünf Prozent der Erwerbstätigen, schätzungsweise 2,1 Mio. Beschäftigte, alkoholabhängig sind. Laut WHO spielt Alkohol bei jedem 5. Arbeitsunfall eine Rolle. Riskant konsumierende Mitarbeiter fehlen bis zu 16 mal häufiger am Arbeitsplatz und sind 2,5 mal häufiger krank, was 25 % der Arbeitsleistung ausmacht.

Bei jeder 6. Kündigung geht es um Alkohol.

Was können Führungskräfte tun?

Entscheidend ist in jedem Fall eine konsequente Haltung und Handlung im Umgang mit alkoholauffälligen Mitarbeitern am Arbeitsplatz.

Seien Sie ein Vorbild für gesundheitsbewusstes Verhalten.

Als Führungskraft nimmt man eine Vorbildfunktion ein, die positiven Einfluss auf den Umgang mit Alkohol am Arbeitsplatz hat.

Beziehen Sie sich auf die Sicherheitsvorschriften.

Kommunizieren Sie die Sicherheitsvorschriften, wie z.B. das Alkoholverbot, und achten Sie auch darauf, dass Ihre Mitarbeiter sie einhalten.

Erkennen Sie Probleme rechtzeitig.

Seien Sie sensibel und diskret. Als Führungskraft haben Sie nicht die Aufgabe, eine Diagnose zu stellen oder gar therapeutisch einzuwirken. Führen Sie rechtzeitig Interventionsgespräche und bieten Hilfe an.

Tragen Sie Verantwortung.

Ist ein Mitarbeiter durch Alkoholkonsum akut nicht mehr in der Lage, seine Arbeit ohne Gefahr für sich und andere auszuüben, greifen Sie konsequent ein und dulden keine Verstöße.

Ermöglichen Sie die Wiedereingliederung.

Nach erfolgreicher Behandlung von suchtgefährdeten oder -kranken Mitarbeitern sind Sie es, der die Wiedereingliederung erleichtert und fördert.

Wie sich dieses Verhalten in der Praxis zeigt und wie ich im Einzelfall vorgehen kann, bespreche ich mit Führungskräften im Coaching.

Christiane Moston

Gartenweg 19
44225 Dortmund
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christiane@mostoncoaching.de